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      Rezyklat

      Rezyklat: Was ist das – und warum brauchen wir mehr davon? 

      Rezyklate sind recyceltes Plastik. Rezyklate bestehen aus Kunststoffen, die aus Recycling-Prozessen gewonnen wurden. Sie können aus Post-Consumer-Abfällen bestehen – das sind zum Beispiel von uns (also den Consumer) korrekt im gelben Sack/der gelben Tonne entsorgte Verpackungsmaterialien wie PET-Flaschen, Kunststoffverpackungen etc. So wird entsorgter Müll auf sinnvolle Weise dem Wertstoffkreislauf zugeführt.

      Durch die Verwendung von Rezyklat muss also erstens kein neues Plastik produziert werden und zweitens landet bereits existierendes Plastik nicht als Müll in der Umwelt, sondern wird wieder nutzbar gemacht.

      Kunststoff ist Teil unseres Lebens

      Ohne Plastik ist unsere Welt kaum vorstellbar. Vom Auto-Interieur über Laptop-Gehäuse bis zu Spielzeugen oder auch medizinischen Utensilien: Kunststoffe begegnen uns ständig und überall. Sie sind leicht, günstig herzustellen und robust – und daher so praktisch. Da ist es nicht verwunderlich, dass die weltweite Produktion von Kunststoffen bei rund 400 Millionen Tonnen liegt – pro Jahr. 1

      Plastik ist ein Umweltproblem

      Doch es gibt einen Haken: Plastik braucht durchschnittlich 450 Jahre, um sich zu zersetzen. Einmal produziert, baut es sich nur sehr langsam auf natürliche Weise ab. Wir erzeugen ein Material, das für Jahrhunderte ein Fremdkörper im Ökosystem bleibt. Wir alle kennen die Bilder der Plastikmüll-Inseln auf den Ozeanen. So landen Plastikteilchen in den Mägen von Fischen und Vögeln, Strände vermüllen und die Plastikdeponien wachsen. Nur 9 Prozent des jemals produzierten Kunststoffs wurden bisher recycelt2. Das heißt, es ist fast alles noch in unserer Umwelt vorhanden.

      In Deutschland wird über die Hälfte des Plastikmülls energetisch verwertet, das heißt verbrannt – und der Rest recycelt3. Aus Klimaschutzgründen ist es jedoch ratsamer, einen sehr viel höheren Anteil wiederzuverwenden. Das heißt, wir müssen versuchen, die Recyclingquote zu steigern. Kreislaufwirtschaft ist dabei das Stichwort.

      Was versteht man unter Kreislaufwirtschaft?

      Die Kreislaufwirtschaft ist ein Prinzip der Nachhaltigkeit und sozusagen der Gegenentwurf zur „Wegwerfwirtschaft“. Sie baut darauf auf, Rohstoffe, Materialien und Produkte so lange und so oft wie möglich zu nutzen, weiterzugeben oder gegebenenfalls Dinge zu reparieren. Ist das nicht machbar, wird das Produkt in seine Ausgangsmaterialien zerlegt, die wiederum als Rohstoffe für Neues dienen können. Recycling – also die Wiederaufbereitung - steht damit am Ende des Prozesses und bildet gleichzeitig den Neustart – und so schließt sich der Kreis.

      Kreislaufwirtschaft schont Ressourcen, vermeidet Abfall, reduziert Belastungen durch die Verbrennung nicht verwertbarer Materialen und spart Energie – was wollen wir mehr?

      Was kann jeder von uns zu besserem Recycling beitragen?

      Am besten ist es natürlich, von Vornherein Plastikmüll zu vermeiden. Das Leben komplett plastikfrei zu gestalten, ist jedoch (noch) nicht für alle so einfach umzusetzen.

      Darum ist es umso wichtiger, entstandenen Plastikmüll nicht sorglos wegzuwerfen – denn sonst gelangt er nicht in den Recycling-Kreislauf, sondern belastet stattdessen die Umwelt. Am besten werft ihr unvermeidbaren Kunststoffabfall und insbesondere Plastikverpackungen daher ausnahmslos in die gelbe Tonne beziehungsweise den gelben Sack.

      Recycling betrifft aber nicht nur Plastikmüll – wir alle können einen großen Beitrag leisten, indem wir einige Tipps zur Mülltrennung stets beherzigen. Zuletzt noch etwas Grundlegendes: Wir müssen Plastik anders begreifen – Plastik ist ein wertvoller Rohstoff! In dem Moment, in dem wir Plastik nicht mehr als Müll begreifen, sondern als wiederverwendbaren Rohstoff, wird sich unser Umgang damit positiv verändern.

      Rezyklat als Baustein in der Kreislaufwirtschaft 

      Eine funktionierende Kreislaufwirtschaft ist komplex und setzt an vielen Stellen an. Ein Rädchen in diesem Getriebe ist die Verwendung von Rezyklaten, z.B. für Verpackungen.

      Wie entstehen Rezyklate?

      Nach der Entsorgung wird Plastikabfall in einer Fabrik zu sortenreinem Granulat zerkleinert und eingeschmolzen. Das Granulat lässt sich zu neuen Verpackungen und Gegenständen verarbeiten – es handelt sich um einen sogenannten Sekundär-Rohstoff. Plastik-Rezyklat ist eine nachhaltige Lösung, um aus vorhandenen Kunststoffen neue Kunststoffe für andere Zwecke herzustellen.

      Post-Consumer-Rezyklat versus Post-Industrial-Rezyklat – was ist was?

      Der Unterschied steckt schon im Namen: Post-Consumer-Rezyklate werden aus Endverbraucherabfall gewonnen – also aus dem Müll von uns allen. Die Qualität des Rezyklates ist mit dem von Neuplastik vergleichbar, denn Rezyklate müssen selbstverständlich alle gängigen Qualitätsstandards erfüllen.

      Post-Industrial-Rezyklatedagegen basieren auf Kunststoffabfällen, die bei der Produktion von neuem Plastik anfallen, also aus dem Industriemüll von Kunststoffunternehmen. Überschüssiges Material wird gesammelt und mit neuem Plastik vermengt. Das Prinzip kennen wir alle vom Plätzchenbacken. Beim Ausstechen bleibt Teig übrig, den wir dann wieder vermengen und neu ausrollen, um die nächste Runde Plätzchen auszustechen. Streng genommen ist das kein „echtes“ Recycling, sondern ein pragmatischer Umgang mit Materialien, um die Effizienz zu erhöhen.

      ROSSMANN: Unser Engagement im Forum Rezyklat

      Seit 2018 engagiert sich ROSSMANN im Forum Rezyklat. Die Initiative fördert die Kreislaufwirtschaft in Deutschland und die Nutzung recycelter Wertstoffe. Sie hat sich zum Ziel gesetzt, das Bewusstsein für sortenreine Mülltrennung zu schärfen. Der Anteil von recycelbaren Verpackungen soll erhöht werden, um die Kreislaufwirtschaft zu stärken. Zusätzlich soll der Anteil von Rezyklat-Verpackungen gesteigert werden, damit möglichst wenig Neuplastik für die Produktion benötigt wird.

      Das Forum Rezyklat hat 47 Mitglieder – Händler, Hersteller, Entsorger, Verpackungsproduzenten sowie Mitwirkende aus der Politik – bilden die Wertschöpfungskette entlang der Kreislaufwirtschaft ab. Das Forum Rezyklat möchte in der Bevölkerung ein tieferes Verständnis der Kreislaufwirtschaft verankern. Mit dem Ziel, eine sortenreine Trennung der Wertstoffe zu erreichen. Des Weiteren strebt das Forum an, Technologien weiterzuentwickeln, um die Recyclingfähigkeit zu fördern.

      Wo werden Rezyklate bereits eingesetzt?

      Aktuell nutzt ROSSMANN Rezyklate schon viele Verpackungen. Ihr findet Verpackungen aus recyceltem Plastik mittlerweile bei fast allen ROSSMANN-Marken: ISANA, Babydream, Alterra, domol, etc. und wir arbeiten daran, weitere Verpackungen aus Rezyklat herzustellen Auch die Plastikflaschen folgender Produkte bei ROSSMANN bestehen ganz oder zum Teil aus recyceltem Plastik:

      270
      ISANA
      Cremedusche Pearl
      300 ml (1 L = 1,83 €)
      0 .55
      1 .99
      0 .89
      Online momentan nicht verfügbar
      2 .59
      3 .99
      153
      prokudent
      interdental Zahnbürste mittel
      3 Stück (1 Stück = 0,33 €)
      0 .99
      97
      ISANA
      Milde Seife Berry Love Spender
      500 ml (1 L = 1,30 €)
      0 .65
      Online momentan nicht verfügbar
      29
      Babydream
      Natural Waschgel & Shampoo
      250 ml (1 L = 11,96 €)
      2 .99
      Online momentan nicht verfügbar
      39
      Babydream
      Natural Mandelöl
      250 ml (1 L = 23,96 €)
      5 .99

      Woran erkenne ich bei Produkten, ob sie aus recyceltem Plastik bestehen?

      Bei unseren ROSSMANN-Marken erkennt ihr anhand des folgenden Siegels, dass die Verpackung aus recyceltem Plastik (Rezyklat) besteht:

      Unser Rezyklat-Siegel informiert über den prozentualen Anteil des in einer Verpackung eingesetzten recycelten Materials. Durch unseren Sternchenverweis an dem Siegel kannst du direkt erkennen, für welche(n) Verpackungsbestandteil(e) die Angabe zum eingesetzten Recyclingmaterial gilt und ob Verpackungsbestandteile von der Angabe ausgenommen sind.

      Warum variieren Rezyklatanteile je nach Produktverpackung?

      Eine Verpackung besteht oft aus mehreren Bestandteilen. So lässt sich z. B. eine ISANA Shampoo-Flasche in ihre Bestandteile Flasche, Deckel und Sleeve-Etikett zerlegen. Dabei bestehen alle Bestandteile aus verschiedenen Kunststoffarten. Während das Sleeve-Etikett sehr flexibel sein muss, bestehen die Flasche und der Deckel aus stabilerem Material. Entsprechend der verschiedenen Anforderungen an die einzelnen Verpackungs-Bestandteile ist auch der Einsatz von Rezyklat nicht immer ohne weiteres möglich.

      Zum Beispiel kann der Einsatz von Rezyklatmaterial die Belastbarkeit einer Verpackung einschränken, so dass diese teils mit dickeren Wandstärken als beim Einsatz von frischem Plastik ausgestattet werden muss. Manchmal ist auch die Verfügbarkeit von hochwertigem Rezyklat – vor allem für unsere Kosmetikverpackungen – nicht gewährleistet. Denn nur recyclingfähige Verpackungen, die richtig entsorgt werden, können auch als recyceltes Material wieder neu eingesetzt werden.

      Rezyklat oder Recyclat? 

      Vielleicht seid ihr schon über die beiden verschiedenen Schreibweisen gestolpert und wundert euch, wie es nun richtig heißt. Rezyklat ist die korrekte Schreibweise. Recyclat als noch engere Anlehnung an Recycling findet sich ebenfalls, laut Duden ist jedoch Rezyklat richtig. Gemeint ist in beiden Fällen allerdings das Gleiche.

      Welche Vorteile bringen Rezyklate?

      Rezyklate machen Plastikabfall zum begehrten Rohstoff. Wenn sich dieser Gedanke durchsetzt, wird es einen großen Shift im Umgang mit Kunststoffmüll geben. Wir werden achtsamer damit umgehen und ihn als hochwertiges Material ansehen. Die Wiederverwendung bei gleichbleibend hoher Qualität reduziert die Neuproduktion. Voraussetzung dafür ist, dass wir alle den Müll sorgfältig trennen – nur dann wird unsere Utopie auch Wirklichkeit.
      1Heinrich Böll Stiftung: Der Plastikatlas 2019, https://www.boell.de/de/plastikatlas, 11.03.2021

      2Heinrich Böll Stiftung: Der Plastikatlas 2019, https://www.boell.de/de/plastikatlas, 11.03.2021

      3Das BMU klärt auf zum Thema Plastikrecycling https://www.bmu.de/meldung/das-bmu-klaert-auf-zum-thema-plastikrecycling/, 11.03.2021

      4Initiative Frosch. Post-Consumer vs. Post-Industrial: Richtiges Recycling, falsches Recycling. https://initiative-frosch.de/richtiges-recycling-falsches-recycling/. 16.04.2021


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