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      Kuscheln ist gesund

      Ein kleiner Urlaub für die Seele: mit dem Baby kuscheln

      Was gibt es für Eltern und Babys Schöneres, als gemütlich im Bett oder auf dem Sofa zu liegen und ausgiebig miteinander zu kuscheln – Entspannung pur! Doch auch die kleinen Streicheleinheiten zwischendurch sind wichtig. Aber warum schmusen, knuddeln, streicheln und liebkosen wir einander überhaupt so gern? Warum brauchen Babys viel körperliche Nähe und was passiert dabei mit Eltern und Kind?

      Babys brauchen viel Körperkontakt und Streicheleinheiten

      Nicht nur Menschen kuscheln gern miteinander. Auch in der Tierwelt zeigen viele Arten ihre Zuneigung durch verschiedene Formen des Körperkontakts. Viele Tierkinder kuscheln miteinander, mit ihren Eltern und anderen Mitgliedern ihrer Familie oder Gruppe. Für unsere Babys ist Kuscheln ganz besonders wichtig. Denn: Menschenkinder sind „Traglinge“. Sie müssen ihre ersten Lebensmonate über (wie auch die Jungtiere von Affen und Beuteltieren) von ihren Eltern getragen werden. Durch den unmittelbaren Körperkontakt spüren sie, dass jemand für sie da ist. Alleine wären sie schutzlos, doch angekuschelt fühlen sie sich sicher und geborgen. Das Baby weiß: Ich bin nicht allein, jemand kümmert sich um mich. Hier droht mir keine Gefahr.

      Kuschelnd lernen wir kommunizieren und die Welt kennen

      Sich an die beschützenden Bezugspersonen zu schmiegen, ist ein Grundbedürfnis. Die Berührungen sind wichtig für die körperliche, seelische und soziale Entwicklung des Kindes. Das Baby macht dabei die unmittelbare Erfahrung, dass auf seine körperlichen Signale hin – sein Strampeln, Lachen und Weinen – ein anderer reagiert. Es lernt dadurch die ersten Formen der Kommunikation kennen.

      Zunehmend vertraut das Baby darauf, dass die eigenen Bedürfnisse von den Bezugspersonen erkannt werden: Wenn es weint, wird es in den Arm genommen, gestreichelt und getröstet. Über die Haut nimmt es Reize der Berührung und Wärme auf. Dabei entwickelt das Kind langsam ein Gefühl für die Menschen und die Welt, in der es lebt.

      Je älter es wird, desto mehr ertastet und erkundet das Kind seine Umgebung. Irgendwann beginnt es, auch selbst aktiv zu kuschelnmit dem Lieblingsteddy, dem Kuschelkissen, der Schmusedecke. Gekuschelt wird von jedem Kind anders: zum Beispiel, indem der geliebte Kuschelfreund an sich gedrückt oder auf bestimmte Weise an Wange, Mund oder Nase gerieben wird. Kuscheltiere werden im Kleinkindalter zum sicheren und vertrauten Halt, den die Kinder mitnehmen, wenn sie die Welt erkunden.

      Wie kuscheln Babys und Kleinkinder? 

      Das Kuscheln mit anderen Menschen verändert sich, wenn die Kinder größer werden: Ein Baby lässt sich zunächst passiv kuscheln und genießt – vielleicht schon mit einem Lächeln – die Berührungen, das Streicheln, die Wärme und den Geruch seiner verschiedenen Bezugspersonen. Es fühlt sich gern gehalten und beschützt. Wenn es älter wird, mag es auch gern mal gekitzelt werden und glucksend dabei lachen.

      Das Kleinkind kann dann schon eifrig zurückkuscheln und fordert den Körperkontakt mit den Eltern aktiv ein: „Arm!“ und „Schoß!“ gehören bei vielen Kindern zu den ersten wichtigen Wörtern, falls die Gestik „Ärmchen hoch“ allein einmal nicht ausreichen sollte. Wenn man ein kuschelfreudiges Kind hat, werden geliebte Menschen von ihm häufig umarmt und mit Küsschen beschenkt.

      Aber: Alle Kinder sind verschieden. Manche kuscheln sehr gern, andere nur selten. Manche freuen sich über viel Körperkontakt und gehen auch auf ihnen unbekannte Menschen unbefangen zu. Andere Kinder fremdeln stark und mögen nur von ihren engsten Bezugspersonen angefasst werden. Achten Sie auf die Signale Ihres Kindes. Sie werden mit der Zeit an den Reaktionen feststellen, ob es gerade mehr Nähe oder Distanz braucht. Je älter Kinder werden, desto unternehmungslustiger werden sie, desto mehr Distanz lassen sie zu oder fordern sie ein.

      Kuscheln mit dem Baby macht glücklich und entspannt

      Ausgelassen zu kuscheln und Zuwendung haben unzählige positive Auswirkungen auf uns und unsere Gesundheit: Durch jede Art des angenehmen Hautkontakts, durch Wärme und Massieren wird das Glückshormon Oxytocin freigesetzt. Dieses Hormon spielt nicht nur eine wichtige Rolle bei der Geburt und dem Stillen. Beim Kuscheln sinken unser Blutdruck und unser Stresspegel. Es hilft uns, dass wir uns entspannen und beruhigen.

      Deswegen kuscheln Kinder auch gern, wenn sie müde werden: Sie fühlen sich dabei sicher und geborgen und können vollkommen entspannt einschlafen. Weinende, unglückliche Säuglinge brauchen – neben Nahrung und trockenen Windeln – vor allem tröstende Zuwendung durch Körperkontakt und Streicheleinheiten. Beim Kuscheln stabilisieren sich der Herzschlag und die Atmung des Babys, es beruhigt sich. Kuscheln vermittelt Wärme, Nähe, Sicherheit und Geborgenheit.

      Kuscheln macht gesund und fördert die kindliche Entwicklung

      Wer entspannt und glücklich ist, hat weniger Infekte: Kuscheln stärkt die Abwehrkräfte und das Immunsystem. Doch nicht nur das: Forscher haben herausgefunden, dass sich liebevoller Körperkontakt bis auf die Ebene unserer Zellen und unserer DNA nachweisen lässt. Beispielsweise bei der Epigenetik-Studie, in der Forscher die Eltern von 94 Kinder baten, ein Tagebuch über das Verhalten ihrer Kinder zu führen. Sie legten in der Studie eindeutig dar, dass das Kuscheln mit unseren Babys langfristig positive Auswirkungen auf die weitere Entwicklung hat. Wenn Babys zu wenig Körperkontakt zu ihren Eltern haben, führt das bei ihnen hingegen zu Stress, und das Molekularprofil der Zellen entwickelt sich bei diesen Kindern nicht altersgemäß.

      "Känguruhen": Haut-an-Haut-kuscheln mit Früh- und Neugeborenen 

      Gerade für die ganz kleinen Babys, die Frühchen und Neugeborenen, ist Kuscheln besonders wichtig. Bei der sogenannten „Känguruh-Methode“ legen sich Eltern ihr Baby direkt auf die Haut. Es kuschelt sich an deren Brust oder Bauch. Der unmittelbare Hautkontakt hilft dem Baby beim Aufbau der eigenen Abwehrkräfte: Das Kind nimmt beim Kuscheln die Bakterien der elterlichen Haut auf. Der kindliche Organismus lernt, damit umzugehen. Das stärkt sein Immunsystem. Zudem baut der Körper mit diesen Bakterien auch seine eigene Darmflora auf.

      Studien haben gezeigt, dass Känguruhen die Körpertemperatur, den Herzschlag und die Atmung des Kindes stabilisiert, die Durchblutung verbessert, die Schlafzeit verlängert und die Gewichtszunahme beschleunigt. Die Babys weinen insgesamt weniger.

      Durch die positive Entwicklung können Frühgeborene früher aus dem Krankenhaus entlassen werden. Bei der Känguruh-Methode kann jede Bezugsperson – Mama, Papa, Oma, Opa – mit dem Baby eine intensive Bindung aufbauen und neben Liebe und Wärme auch eigene Bakterien zum Immunaufbau beitragen. Umgekehrt hilft Känguruhen auch den Erwachsenen dabei, eine Bindung zum Kind aufzubauen, sich selbst zu beruhigen und zugleich Stress und Ängste abzubauen. Wenn man merkt, dass das Baby sich dabei nicht wohlfühlt oder sich abwendet: langsam machen, nichts erzwingen.

      Beim Kuscheln mit dem Baby gemeinsam Energie tanken

      Nicht nur die Känguruh-Methode, sondern jede Form von Kuscheln, Schmusen, Streicheleinheiten und Liebkosen fördert die Bindung der Babys mit ihren Bezugspersonen und stärkt ihr Urvertrauen und Selbstwertgefühl. Wer als Baby die Zuneigung der anderen spürt, baut Vertrauen darin auf, dass er sich auf andere Menschen verlassen kann: Ich bin nicht allein, andere sind für mich da. Es fällt diesen Kindern dann auch im späteren Leben leichter, anderen Zuneigung und Liebe entgegenzubringen und sie offen zu zeigen. Deswegen ist Kuscheln mit der ganzen Familie wichtig: Es macht nicht nur Spaß, es stärkt auch den familiären Zusammenhalt und zeigt allen die wechselseitige Zuneigung.

      Beim Kuscheln gemeinsam Energie tanken

      Kuscheln tröstet und beruhigt, es macht glücklich und entspannt. Es ist gut für die Gesundheit und das Wohlbefinden, stärkt den sozialen Zusammenhalt und fördert Vertrauen und Zuversicht. Wenn Sie Ihrem Kind auch langfristig etwas Gutes tun wollen, nutzen Sie die gemeinsame Zeit wann immer möglich für ausgelassenes Knuddeln und zärtliches Schmusen. Für ein kräftiges Bauchblubbern oder verspieltes Kitzeln beim Umziehen auf der Wickelkommode werden Sie sicher mit dem quietschfidelen Lachen Ihres Babys belohnt. Das Schönste daran ist: Auch Eltern können beim Kuscheln und Knuddeln wieder Kraft und Energie tanken – am besten, wenn alle gemeinsam miteinander Zeit verbringen. Mit jedem Kuscheln werden alle Beteiligten entspannter, glücklicher und gesünder!

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