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      Xylit

      Xylit als Zuckerersatzstoff – süß und gut für die Zähne

      Xylit ist ein süß schmeckendes, farbloses Kristall und wunderbar als Zuckerersatz geeignet. Es hat weniger Kalorien und ist für dich schlichtweg gesünder als Zucker. Es kommt übrigens auch in geringen Mengen in vielen Gemüsesorten, Früchten und Hölzern vor. Auch der Mensch bildet Xylit: beim Abbau von Kohlenhydraten in der Leber. Du findest Xylit auch unter anderen Bezeichnungen wie:

      • Xylitol und Pentanpentol. Die Endung „-ol“ zeigt an, dass es chemisch ein Zuckeralkohol ist.
      • Als Lebensmittelzusatzstoff trägt es die Nummer E 967.
      • Im Handel erhältlich ist es auch als „Birkenzucker“.

      Im chemischen Sinne ist Xylit allerdings kein „Zucker“ (keine Saccharose). Es ist aber ein zugelassenes Süßungsmittel und sieht normalem Haushaltszucker sehr ähnlich. Auch seine Süßkraft ist mit der von Rohrzucker vergleichbar.

      Wie wird Xylitol hergestellt? 

      Der Name „Birkenzucker“ kann leicht irreführend sein, weil nur die wenigsten im Handel erhältlichen Mengen Xylitol tatsächlich aus Birken gewonnen werden. Viel häufiger wird es industriell mithilfe von preiswerteren, faserigen Pflanzenstoffen aus der Forst- und Landwirtschaft gewonnen: aus Maiskolbenresten, Stroh, Getreidekleien, Zuckerrohr- oder Hartholz-Resten. Sie enthalten Xylan, aus dem im weiteren Verarbeitungsprozess zunächst Xylose und schließlich Xylitol gewonnen wird.

      Xylit kann auch mithilfe von Enzymen aus Glukose (beispielsweise Maisstärke) gewonnen werden.

      Kritisch diskutiert wird allerdings, dass bei der Herstellung von Xylit auch gentechnisch veränderter Mais verwendet werden kann, ohne dass dies auf den späteren Produkten immer gekennzeichnet wird. Auch die Enzyme können von gentechnisch veränderten Mikro-Organismen stammen.

      Die Hersteller:innen von Bio-Produkten achten üblicherweise darauf, dass sie ihr Xylitol aus gentechnikfreien Produktionsabläufen beziehen. Wenn du ganz sichergehen möchtest, frag allerdings am besten direkt beim Hersteller nach.

      Zuckerersatz: wo und warum wird Xylit verwendet?

      Xylit wird zurzeit vor allem in drei Bereichen verwendet:

      1. als Zuckeraustauschstoff: in zuckerfreien und kalorienreduzierten Lebensmitteln,
      2. zur Vorbeugung gegen Karies: in Zahnpasta, in zahnpflegenden Kaugummis, Gels und Lutschpastillen,
      3. zur Hautpflege: in Kosmetik-Artikeln wie Cremes und Waschgels.

      1. Vor- und Nachteile von Xylit (Birkenzucker) als Zuckerersatz

      • Ein Vorteil von Xylit als Süßungsmittel im Vergleich zu handelsüblichem Haushaltszucker besteht darin, dass es deutlich weniger Kalorien enthält, nämlich 240 kcal/100 g. Das sind etwa 40 % weniger als bei Rohrzucker. Es liegt damit im Mittelfeld: Andere Zuckerersatzstoffe können mit noch weniger Kalorien aufwarten. Erythrit beispielsweise ist mit 20 kcal/100 g fast kalorienfrei, hat aber auch etwas weniger Süßkraft.
      •  Xylit als Zuckeralternative hat zudem einen sehr viel niedrigeren glykämischen Index (11) als Zucker (70). Es beeinflusst den Blutzuckerspiegel also deutlich weniger. Daher ist Xylit als Zuckeralternative insbesondere für Diabetiker:innen interessant.1
      • Ein Nachteil von Xylitol als Süßmittel ist sein Preis: Die Herstellung ist vergleichsweise aufwendig, sodass Birkenzucker relativ teuer ist.
      • Unser Verdauungssystem kann sich daran gewöhnen, Xylit in Nahrungsmitteln zu verwerten. Wenn wir eine zu große Menge Xylit essen, ohne dass wir daran gewöhnt sind, können wir davon jedoch Verdauungsbeschwerden bekommen: Bauchschmerzen, Blähungen und Durchfall.1 Produkte mit einem hohen Gehalt an Xylit tragen daher den Warnhinweis „Kann bei übermäßigem Verzehr abführend wirken“.
      • Xylit ist gefährlich für viele unserer Haustiere und kann schon in geringen Mengen tödlich sein. Zu den Tierarten, die Xylit nicht vertragen, gehören beispielsweise Hunde, Rinder, Ziegen und Kaninchen. Diese Tierarten können nach dem Fressen von xylithaltiger Nahrung lebensgefährlich unterzuckern. Auch Leberschäden sind möglich. Achtet daher unbedingt darauf, dass eure Hunde euch keine xylithaltigen Leckereien stibitzen und verständigt sofort den Tierarzt, falls es doch dazu gekommen sein sollte! Katzen hingegen vertragen Xylit recht gut, und es gibt sogar Produkte zur Zahnpflege von Katzen, die Xylit enthalten. Auch bei ihnen wirkt es der Bildung von Plaque und Zahnstein entgegen.

      2. Xylit-Zucker als Mittel gegen Karies

      Es ist tatsächlich schon seit den 1970er-Jahren bekannt, dass Xylit dabei helfen kann, Karies zu reduzieren. Die genauen Effekte und ihr Umfang sind in der Forschung noch umstritten. Fest steht, dass Xylit von einigen Bakterien-Arten, die unsere Zähne angreifen, nicht vertragen wird. Dadurch bildet sich weniger Belag und Zahnstein auf den Zähnen. Die Zahnoberfläche bleibt sauber und kann durch Bakterien weniger leicht zersetzt werden. Xylit regt zudem die Speichelproduktion an und erhöht den pH-Wert im Mund. Das trägt zur Remineralisation des Zahnschmelzes bei.2

      Xylit kann für die Zahnpflege beispielsweise als Pulver oder in Kaugummis, Xylit-Gels oder Lutschpastillen verwendet werden. Es gibt auch Zahnpasta, die neben Xylit meist auch noch Fluorid enthält, das ebenfalls gegen Karies hilft. Den besten Effekt gegen Karies erzielt man, wenn man die Zähne möglichst hochdosiert und über längere Zeit mit Xylit in Kontakt bringt, beispielsweise, indem man sich mit reinem Xylitol-Pulver sorgfältig die Zähne putzt oder mehrere Minuten eine hochkonzentrierte Mundspülung verwendet.
      Ob es auch einen Effekt auf die Zähne von Kindern hat, wenn ihre Mütter regelmäßig Xylit-Kaugummis kauen, ist umstritten. Es gibt Studien, die einen karieshemmenden Effekt festgestellt haben; das Ergebnis gilt jedoch nicht als gesichert.

      3. Xylitol in Kosmetikprodukten

      Xylitol findet sich auch auf den Listen der Bestandteile vieler Kosmetik-Produkte, die nichts mit den Zähnen zu tun haben, zum Beispiel in Eyelinern, Tagescremes oder Waschgels. Das liegt daran, dass es hautpflegende und feuchthaltende Eigenschaften besitzt. In Kombination mit Wasser hat Xylit zudem auch einen kühlenden Effekt.

      Wie kann ich Xylit als Zuckerersatz beim Kochen und Backen einsetzen?

      Wer seine Speisen und Getränke mit Xylit süßen möchte, sollte mit geringen Mengen anfangen. 0,5 Gramm pro Kilogramm Körpergewicht können schon abführend wirken, wenn man nicht daran gewöhnt ist. Blähungen können schon bei noch geringeren Mengen auftreten. Die Mengen sind individuell sehr unterschiedlich und können bei Erwachsenen auf bis zu 200 Gramm pro Person und Tag gesteigert werden. Bei Kindern muss die Verträglichkeit dem Körpergewicht entsprechend mit deutlich geringeren Mengen getestet werden.

      Kann ich Birkenzucker wie Haushaltszucker verwenden?

      Wenn du daran gewöhnt bist, kannst du Xylit später wie Haushaltszucker dosieren. Einige Besonderheiten und Unterschiede zu Rohrzucker als Süßungsmittel gibt es aber:
      • Xylit eignet sich nicht für die Zubereitung von Hefeteig aus frischer Hefe. Daher musst du bei Hefe-Rezepten entweder auf gewöhnlichen Zucker oder auf Trockenhefe zurückgreifen.
      • Birkenzucker hat einen sehr hohen Schmelzpunkt (216°C) und lässt sich daher nur sehr schwer karamellisieren. Für Karamell-Rezepte eignet sich Birkenzucker daher nicht.

      Welche Produkte mit oder aus Xylit-Zucker gibt es?

      • Xylit als Zuckerersatz 
      • zucker- und kalorienreduzierte Lebensmittel (wie Süßigkeiten, Desserts, Backwaren, Brotaufstriche, Soßen, Milchprodukte u.v.m.) und diätetische Lebensmittel für medizinische Zwecke
      • Zahnpflegeprodukte wie zuckerfreie Kaugummis, Zahnpasta, Zahnspülung, Xylit-Gels und -Pulver, 
      • Kosmetikprodukte wie Eyeliner, Waschgel, Cremes
      • Nahrungsergänzungsmittel

      Xylit-Produkte

      1162
      meridol
      Mundspülung
      400 ml (1 L = 14,98 €)
      5 .99
      40
      prokudent
      Zahnpflege-Kaugummi STRONG
      46 Stück (10 Stück = 0,32 €)
      1 .49

      xylit: eine sehr vielseitige zuckeralternative 

      Xylit eignet sich nicht nur zum Kochen und Backen bei einer blutzucker- und kalorienbewussten Ernährung. Es hat auch in der Zahnpflege seinen Platz bei der Kariesvorsorge. Kosmetik-Hersteller vertrauen auf seine hautpflegenden Eigenschaften. Hunde solltest du von xylithaltigen Produkten jedoch unbedingt fernhalten, für sie ist es giftig.

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      1 https://ecodemy.de/magazin/xylit-ungesund/ (zuletzt aufgerufen 30.08.2021)
      2 https://epub.ub.uni-greifswald.de/frontdoor/deliver/index/docId/1253/file/Diss_Schmitt_Jan.pdf (zuletzt aufgerufen 31.08.2021)

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