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      Stillprobleme

      Ausbleibender Milcheinschuss und andere Stillprobleme - was du tun kannst

      Probleme beim Stillen wie Milchstau, wunde Brustwarzen oder fehlender Milcheinschuss sind nicht selten. Besonders am Anfang der Stillzeit muss sich dein Körper noch an das Stillen gewöhnen – und das fällt ihm nicht immer leicht. Bei einigen Frauen kann es dabei sogar zu einer Brustenzündung kommen. Wenn du dein Baby trotzdem weiterhin anlegen und nicht frühzeitig abstillen möchtest, erfährst du hier hilfreiche Tipps und Tricks, die dir das Stillen auch weiterhin bedenkenlos ermöglichen und Linderung verschaffen. Wir haben dir mit Unterstützung der freiberuflichen Hebammen Julia Brömsen und Jasmin Czech von momallie alles Wissenswerte zusammengeschrieben.

      Was hat es mit Milchstau auf sich und welche Ursachen hat dieser?

      Eines der häufigsten Stillprobleme bei Müttern ist der so genannte Milchstau. Dabei fließt nur eine bestimmte Milchmenge aus deiner Brust, allerdings kann sie nicht vollständig geleert werden. Neben äußeren Einflüssen wie Stress gibt es viele Ursachen, die zu Milchstau führen können:

      • Deine Anlegetechnik ist noch nicht optimal.
      • Dein Baby hat noch nicht die richtige Saugtechnik gefunden.
      • Deine Brustwarzen sind zu wund.
      • Deine Milchproduktion ist sehr stark.
      • Dein Baby trinkt nicht lange genug an deiner Brust.
      • Deine Kleidung schnürt dein Brustgewebe zu sehr ein.

      Was wirkt gegen Milchstau und kann ich trotzdem weiter stillen?

      Falls du dir nicht sicher bist, ob du bei Milchstau weiterhin anlegen solltest, dann sei unbesorgt: Es ist auf jeden Fall ratsam, weiterhin zu stillen.

      „ Wichtig ist, dass du dein Baby immer so anlegst, dass das Kinn deines Babys an die gestaute Stelle zeigt. Dort saugt es die meiste Milch ein.“

      Julia Brömsen | freiberufliche Hebamme von momallie

      Brustenzündung: Was kann ich tun, wenn die Brust schmerzt?

      Das Wichtigste vorweg: Eine Brustdrüsenentzündung, medizinisch auch Mastitis genannt, ist für dein Baby keinesfalls schädlich – wenn du also betroffen bist, kannst du dein Kind auf persönlichem Wunsch hin weiterhin anlegen. Eine Mastitis resultiert zumeist aus einem nicht gelösten Milchstau. Auch ein verstopfter Milchkanal kann eine Brustentzündung hervorrufen. Dabei werden die Kanäle blockiert und die Milch verbleibt in deiner Brust. Möglich ist zudem, dass durch Verletzungen Bakterien in deine Brust gelangen und die Mastitis verursachen.

      Die häufigste Beschwerde einer Mastitis ist eine schmerzende und angeschwollene Brust. Häufig treten darüber hinaus Rötungen auf. Möglicherweise fühlst du dich müde und etwas schlapp. Damit die Brustentzündung wieder verheilt, muss die Milch wieder normal durch die Milchkanäle fließen. Dafür kann es hilfreich sein, den Milchfluss mit warmen Wickeln oder Duschen anzuregen. Regelmäßiges Stillen hilft ebenfalls, die Brust zu entleeren und eventuelle Bakterien hinauszubefördern. Keine Sorge: Die Bakterien können deinem Baby nichts anhaben! Sprich außerdem mit deinem Arzt oder deiner Hebamme, um die Mastitis bestmöglich zu behandeln.

      Was kann ich gegen wunde Brustwarzen beim Stillen unternehmen?

      Aller Anfang ist schwer! Wunde Brustwarzen sind häufige Begleiter der frühen Stillphase und leider nichts Ungewöhnliches. Rötungen, abgeschürfte Haut oder offene Stellen können äußerst schmerzhaft sein und entstehen oft durch eine ungünstige Anlegetechnik. Auch eine falsche Stillposition oder sehr volle Brüste können zu wunden Brustwarzen führen. All das ist ganz normal und kein Grund zur Sorge.

      Wunde Brustwarzen verheilen am besten, wenn du ihnen nach dem Stillen einige Augenblicke an der Luft lässt. Verreibe einige Tropfen Muttermilch auf den schmerzenden Stellen und lass diese dort trocknen. Jasmin Czech empfiehlt außerdem, „hauchdünn Brustwarzencreme aufzutragen und die Brust einfach trocken zu halten.“ Achte zusätzlich auf die richtige Anlegetechnik, um deine Brustwarzen zu schonen.

      Kein Milcheinschuss: Wie kann ich die Milchproduktion fördern?

      Gerade kurz nach der Geburt fühlen sich viele Frauen durch die Veränderung in ihrem Leben und die neue Verantwortung verunsichert, so dass der Milcheinschuss noch zurückbleibt. Auch Julia Brömsen von momallie weiß: „Es ist wichtig, dass du eine positive Einstellung zum Stillen hast und dass du dir keinen Druck machst.“ Ein sorgsames Umfeld, das dich als Mutter beruhigt und in deiner neuen Rolle bestärkt, ist ein wichtiger Bestandteil der Identitätsfindung und wirkt sich meist positiv auf den Milcheinschuss und das Stillen aus. Neben einer positiven Einstellung kann sich auch Wärme entspannend auf den Körper auswirken und den Milcheinschuss begünstigen – ebenso wie leichte Massagen. Sollte der Milcheinschuss länger als drei Tage ausbleiben, suche am besten das Gespräch mit deiner Hebamme, die dich in dem Prozess optimal begleiten kann.

      Bekommt mein Baby genug Milch?

      Ist dein Kind gesund zur Welt gekommen, besteht kein Anlass, deinen kleinen Schatz vor und nach dem Stillen zu wiegen, um so die Trinkmenge zu ermitteln. Als grober Richtwert gilt: Nach fünf bis sechs Monaten sollte sich das anfängliche Geburtsgewicht deines Babys etwa verdoppelt haben. Eine rosige Hautfarbe, gute Hautspannung sowie ein aktives und aufmerksames Verhalten deines Babys zeigen dir, dass dein Kind genügend Milch aufnimmt. Wenn du dich fragst, ob du nach Bedarf oder nach Stillplan stillen sollst, dann achte auf die Zeichen deines Kindes. Schmatzende Geräusche oder Saugen an den eigenen Fingern sind Hinweise dafür, dass dein Baby Hunger hat. Sein Bedarf regelt deine Milchproduktion und stellt sicher, dass sein Hunger gestillt wird.

      Bei manchen Müttern kann es passieren, dass sie zu viel Milcheinschuss haben und die Milchmenge den Bedarf des Babys übersteigt. Ein gespanntes Brustgewebe, Milchstau, eine Brustdrüsenschwellung oder wunde Brustwarzen können die Folgen sein. Wenn du zu viel Muttermilch produzierst, kannst du folgendes versuchen:

      • Streiche die volle Brust aus, um den Druck zu reduzieren.
      • Pumpe etwas Milch ab. Achte aber darauf, nicht zu viel abzupumpen, um deinem Körper nicht zu signalisieren, dass er mehr Milch nachproduzieren muss.
      • Versuche es mit einer anderen Anlegetechnik. Lehne dich beim Stillen zurück, damit die Milch etwas langsamer abfließt.
      • Probiere das Blockstillen. Dabei bietest du über mehrere Stunden nur eine Brust an. In dieser Zeit füllt sich deine andere Brust mit viel Milch. Deinem Körper wird so angezeigt, dass die Milchmenge ausreicht und er nicht nachproduzieren muss. Nach einigen Stunden legst du dein Baby schließlich an die andere Brust an und wiederholst diesen Vorgang.

      Sowohl für das Blockstillen als auch für zu viel Milcheinschuss allgemein ist es ratsam, deine Hebamme oder deinen Arzt um Rat zu fragen.

      Wenn du merkst, dass das Kinn deines Babys deine Brust berührt, frei durch die Nase atmet und das Brustgewebe so weit in den Mund nimmt, dass es den gesamten Warzenhof umschließt, sind das gute Zeichen. Dein Baby hat die richtige Saugtechnik gefunden!

      Unser Tipp: Richte dir eine Stillecke ein: gemütliche Kissen, gedämpftes Licht, etwas zu trinken und zu knabbern. Geschwisterkinder dürfen natürlich beim Stillen des Babys dabei sein, wenn du dich damit wohlfühlst. Lege außerdem Spielzeug, Puzzles oder Bücher bereit.

      Stillprobleme

      Stillproblemen vorbeugen: In welcher Position sollte ich mein Baby anlegen?

      Stillen ist eine individuelle Angelegenheit. Mutter und Kind finden mit der Zeit häufig schnell ihre Lieblingsposition. Als gute Stillpositionen haben sich die Wiegehaltung, der Fußballergriff und die Seitenlage bewährt. Die verschiedenen Positionen und Haltegriffe zeigt dir deine Hebammen auf der Wochenbettstation. Achte bei jeder Stillmahlzeit auf die richtige Anlegetechnik: Ist der Kopf deines Babys gedreht oder erfasst dein kleiner Schatz nicht den gesamten Warzenhof mit seinem Mund, kann es passieren, dass dein Baby nicht genügend Milch trinkt.

      Wie oft muss mein Baby trinken?

      Wie oft dein Baby am Tag trinkt, ist ganz individuell. Die meisten Neugeborenen möchten ungefähr acht bis zwölf Mal täglich trinken. Dabei ist es nicht empfehlenswert, zu schnell mit dem Zufüttern anzufangen. „Die Nachfrage regelt das Angebot“, weiß Jasmin Czech – das heißt, dass dein Körper immer dann viel Muttermilch produziert, wenn du dein Baby stillst. Frühes Zufüttern führt zu geringerer Milchproduktion und damit zu weniger Milch. Wenn du den Milcheinschuss fördern möchtest, solltest du regelmäßig an beiden Brüsten anlegen und dein Baby viel trinken lassen. Darüber hinaus kannst du deinen Arzt oder deine Hebamme nach Rat fragen.

      Zufüttern ohne Milchstau: Wie gelingt das Abstillen?

      Um Verlustängste bei deinem Kind und einen Milchstau zu vermeiden, sollte das Abstillen als sanfter, schrittweiser Prozess erfolgen. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt deshalb, nach dem sechsten Monat erste Beikostmahlzeiten einzuführen und so lange weiterzustillen, bis sich dein Kind umgewöhnt hat.1 Wer schon früher mit dem Abstillen beginnen möchte, ersetzt die Muttermilch durch Fläschchennahrung.

      Stillprobleme – so bekommst du sie in den Griff

      Stillprobleme stellen sich in vielen Stillbeziehungen zwischen Mutter und Kind ein und sind etwas ganz Natürliches. Milchstau, Mastitis und Schwellungen können sowohl dich als auch dein Baby beim Stillen vor Herausforderungen stellen. Das Wichtigste ist, dass du entspannt bleibst und dich nicht zu sehr unter Druck setzt. Für jedes dieser Stillprobleme gibt es Lösungen. Wenn du dir unsicher bist, suche am besten das Gespräch mit deiner Hebamme oder deinem Arzt – dann steht einem unkomplizierten Stillprozess nichts mehr im Weg!

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