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      Schlafberatung

      Babyschlafberatung: Was hilft müden Eltern und Babys bei Schlafproblemen?

      Schläft es schon durch? Keine Frage hören Eltern kleiner Kinder häufiger. Dahinter steckt nicht nur der Wunsch nach ruhigen Nächten, sondern oft auch Unkenntnis und falsche Erwartungen. Neugeborene schlafen anders als ihre Eltern, die sich daran erst einmal gewöhnen müssen. Was dabei hilft? Den Schlaf von Babys und die damit verbundenen Bedürfnisse zu verstehen. Und wenn nichts mehr hilft und der anhaltende Schlafmangel zur großen Belastung wird? Dann heißt es: Hilfe suchen – zum Beispiel in Form einer Baby- oder Kleinkindschlafberatung.

      Eine für einzelne oder alle Familienmitglieder belastende Schlafsituation muss niemand einfach so hinnehmen oder aushalten. Auch wenn „nett gemeinte“ Sprüche wie „Der Schlafmangel gehört in der Babyzeit eben dazu“ oder „Schlaf doch dann, wenn das Baby schläft“ etwas anderes vermuten lassen. Eltern dürfen die Schlafsituation aktiv verändern, um das Familienleben wieder für alle leichter zu machen. „Nur entspannte Eltern, die selbst in ihrer Mitte stehen und die den Schlafprozess verstehen, können langfristig den Unterschied machen und gemeinsam mit ihren Kindern die Veränderung bewältigen“, sagt Kim Poitzsch die Eltern rund um den Baby- und Kleinkindschlaf berät. 

      Irgendwann kommt dann tatsächlich der Zeitpunkt, an dem der Kinderschlaf nicht länger von Wachphasen unterbrochen wird. Wer sich jetzt aufs Ausschlafen freut, sollte wissen: Vom Durchschlafen wird bereits gesprochen, wenn es sich um ein durchgehendes Schlafen von fünf bis sechs Stunden nach Mitternacht handelt. Hier ist es wichtig, realistische Erwartungen an das Gemeinschaftsprojekt Schlafen zu haben. 

      Übermüdete Eltern suchen Lösungen, Schlaflerntrainings versprechen sie – aber mit zweifelhaften Methoden. Durch „kontrolliertes“ Alleine- und Schreienlassen bleiben die Babys nachts sich selbst überlassen. Sie schlafen ein – und irgendwann oft auch durch –, aber nur, weil sie aufgegeben haben, da niemand ihre Bedürfnisse erfüllt. Das Urvertrauen wird gestört. Ein hoher Preis. Babyschlafberaterinnen wie Kim Poitzsch verfolgen einen anderen, bedürfnisorientierten und friedvollen Ansatz in der Elternberatung rund um den Babyschlaf. Sie setzen vor allem auf Wissensvermittlung und Stärkung der elterlichen Kompetenz. Mehr im Interview und in den Erfahrungsberichten von drei Eltern:

      „Niemand muss eine belastende Schlafsituation einfach aushalten. Vieles braucht eben seine Zeit. Es lohnt sich, dranzubleiben.”

      Kim Poitzsch | Schlafberaterin

      Wann sollten sich Eltern Hilfe in Sachen Babyschlaf suchen?

      Sobald sie merken, dass sie an ihr Limit gehen und ihr Bauchgefühl vor lauter Selbstzweifeln und Unsicherheit nicht mehr hören. Niemand muss eine belastende Schlafsituation aushalten – im Gegenteil: Eltern dürfen sie aktiv verändern, um die gesamte Situation für die Familie wieder leichter zu machen. Leichtigkeit macht glücklicher und nur wenn die Eltern auch miteinander wieder glücklicher sind, können sie für ihre Kinder ein Fels in der Brandung sein. Denn Kinder sind so feinfühlig und brauchen eine sichere und gestärkte Hand, die sie liebevoll begleitet und hält.

      Wie läuft ein Babyschlafcoaching ab?

      Für die Beratung einer Familie ist es mir besonders wichtig, das Ganzheitliche zu sehen. Ich gebe nie pauschale Tipps ohne genauen Einblick in die Welt der Familie zu haben, denn jede Familie hat individuelle Bedürfnisse und Herausforderungen. Hierzu ist es mir besonders wichtig, den Tagesablauf nachvollziehen zu können und mehr über den mentalen Zustand der Eltern herauszufinden. Wie geht es ihnen und wo liegen auch ihre persönlichen Herausforderungen? Wie nehmen sie ihr Kind und die Beziehung untereinander wahr? All das braucht viel Vertrauen und eine sorgfältige Vorbereitung meinerseits. Dazu bitte ich die Familie, ein Schlafprotokoll auszufüllen um das Schlafverhalten ihres Kindes für einige Tage über 24 Stunden zu dokumentieren. Ebenso brauche ich genaue Informationen, welche Erwartungen sie haben und was ihnen auf dem Herzen liegt. Ich arbeite daraufhin Handlungsimpulse aus, die ich dann in einem Einzelgespräch mit der Familie bespreche. Ich berate so lange, bis sich alle sicher fühlen.

      Was ist der Unterschied zwischen Schlafberatung und Schlaftraining?

      Bei einem sogenannten Schlaftraining werden Babys und Kinder zu Schlafenszeit für einen fest vorgegebenen Zeitraum sich im Bettchen selbst überlassen, damit sie lernen, alleine zu schlafen. Durch ein „kontrolliertes“ Alleine- und Schreienlassen und ohne die Zuwendung der Eltern, soll das Kind nach schneller Zeit durchschlafen. Oft bringt das sogar schnell den gewünschten Erfolg und die Kinder schlafen durch. Doch die Art, wie durch diese Methode der scheinbare Erfolg erreicht wird, ist grausam. Es schadet den Kleinen enorm, denn Grundbedürfnisse nach Sicherheit und Geborgenheit werden ignoriert. Was bleibt, sind Bindungsstörungen mit schrecklichen Folgen für die Kleinen. Sie machen die Erfahrung, dass niemand kommt und ihnen hilft. Für die ist die Welt damit kein sicherer Ort, an dem sie sich geliebt und geschützt fühlen können. Das Urvertrauen der Babys ist gestört und es hört auf zu schreien. Aber nicht, weil es etwas gelernt hat, sondern weil es aufgegeben hat. In meiner Beratung ist Schreienlassen keine Option. Durch die Bedürfnisanalyse der gesamten Familie werden friedvoll begleitende Handlungsimpulse ausgearbeitet, die an realistische Erwartungen geknüpft sind. Jede Veränderung ist ein Prozess, den wir mit Liebe einleiten möchten. Jedes Kind ist anders und braucht andere Herangehensweisen. Es ist wichtig zu wissen, dass manche Dinge dauern können und es sich lohnt, durchzuhalten.

      Julia V. lebt mit ihrem Sohn Pelle (10 Monate) und Mann Moritz in München. Schlafen gehörte nie zu Pelles liebsten Beschäftigungen. Wie sich das für die übermüdeten Eltern Tag und Nacht anfühlt, berichtet Julia hier.

      Alles ist eine Phase

      Viel Schlaf brauchte Julia V. noch nie. Doch dann kam Pelle – Beiname: „Das Baby, das nie schläft”. Gute Nächte? Blieben ein Traum. Bis sie sich Hilfe suchte.

      In den ersten Wochen seines Lebens hatten wir sehr viel von unserem Sohn Pelle. Er nahm sehr oft mit sehr wachem Blick an unserem neuen Familienalltag teil und schlief tagsüber nur in Ausnahmefällen mal länger als 90 Minuten am Stück. Die Nächte waren wie erwartet: Etwa alle zwei bis drei Stunden verlangte er nach der Brust, manchmal öfter, rund um die zwölfte Lebenswoche sogar deutlich seltener. Da durchbrachen wir zum ersten Mal die berühmte Schallmauer: Durchschlafen – also mehr als fünf Stunden Schlaf am Stück. Naiv wähnten wir uns auf dem besten Weg.

      Wenn Tag und Nacht verschwimmen

      Rund um den vierten Monat veränderte sich Pelles Schlafverhalten plötzlich grundlegend. Ich fand heraus, dass es nicht unüblich ist, dass Babys während dieses Schubs tagsüber plötzlich deutlich kürzer als zuvor schlafen wollen und nachts immer wieder aufwachen. Auch bei uns standen Tag und Nacht Kopf. Auf einmal schaffte Pelle tagsüber kaum mehr als 30 Minuten am Stück zu schlafen, wirkte unausgeruht, weinte viel, wurde nachts oft jede Stunde wach und wollte an die Brust. Unsere Augenränder und der Frust wuchsen mit jeder durchwachten Nacht. Das Kind einfach mal machen und seinen eigenen Weg hin zu gutem Schlaf finden lassen – dieser Ansatz, den wir ursprünglich gewählt hatten, hatte uns nicht zum Ziel geführt. Im Gegenteil: Mein Mann, der jede Nacht an unserer Seite war, und ich konnten nicht mehr.

      „Ich begann mich mit anderen Müttern aus dem Geburtsvorbereitungskurs auszutauschen und stellte schnell fest: Wir sind ganz schön viele, die hier im selben Boot sitzen und vergeblich für jede Minute Schlaf paddeln.”
      Julia V. | Mama von Pelle (10 Monate)

      Als ich selbst heftige Schlafprobleme bekam und nachts oft bis halb drei wach lag, beschloss ich, nicht weiter auf ein Wunder zu warten. Zudem frustrierte es mich wahnsinnig, dass wir beim Thema Abstillen so überhaupt kein Stück weiterkamen. In Eigenrecherche stolperte ich über Hinweise wie altersgerechte Wachzeiten, Dreamfeeding, Schlafdruck, Schlafassoziationen – hätte ich davon doch schon früher gehört! Ich arbeitete mich tief ins Thema Babyschlaf ein und wir schüttelten tatsächlich den ersten heftigen Schub ab. Vor allem, weil wir uns an die altersgerechten Wachphasen hielten und unseren Sohn immer dann in die Trage nahmen, wenn es Zeit wurde, zu schlafen. Übermüdungen ließen wir nicht mehr zu, zu früh legten wir ihn nie mehr schlafen. Dieser neue Rhythmus gab uns Sicherheit. Die Tage wurden prima, die Nächte etwas ruhiger, aber vom berühmten Durchschlafen waren wir noch Welten entfernt. Pelle wollte abends und nachts partout nur an der Brust, die ich ihm ja eigentlich zeitnah komplett abgewöhnen wollte, einschlafen. Im Kinderwagen schlief er so gut wie nie. Mitte des achten Monats begann das Drama von vorn: Hallo, nächster Schub! Pelle kämpfte sich trotz Einhaltens der altersgerechten Wachphasen teilweise 1,5 Stunden in den Nachtschlaf und war regelmäßig nach 30 Minuten wieder wach – und wollte wieder an die Brust. Nicht selten wachte ich zehn- bis 15-mal in der Nacht auf. Obwohl er tagsüber sogar oft alleine im Bett einschlief und die Brust zumindest dann nicht mehr brauchte.

      Wenn die Nerven nur noch blank liegen

      Ich hatte mich lange gegen ein Schlafcoaching gewehrt. Wollte es partout selbst schaffen, mein Kind sanft von der Brust zu entwöhnen und zum selbstständigen Ein- und Weiterschlafen zu motivieren. Fand immer einen Grund dafür, warum es gerade schwierig war: Zähne, Ortswechsel, Schübe, Hitze. Obwohl mein eigener Akku leerer als leer war, wollte ich dieses Ziel nicht mit der Brechstange erreichen. Schreien lassen kam absolut nicht infrage. Dann schrieb ich Schlafberaterin Kim Poitzsch an. Ihr Weg, der mich von Beginn an überzeugte: Routinen, Routinen, Routinen – aber auf eine bedürfnisorientierte Art.

      Gemeinsam erarbeiteten mein Mann und ich mit ihr im 60-minütigen Einzelcoaching einen Tagesablauf, der zu uns und Pelles Biorhythmus passte. Wir lernten, die erste Wachphase auszudehnen, sodass er auf altersgerechte zwei Tagesschläfchen kam, und überließen das Ein- und Weiterschlafen nicht mehr dem Zufall. Kim gab uns Sicherheit. Wir waren auf einem guten Weg, aber jede Unruhe brachte uns davor einfach viel zu sehr aus dem Konzept. Ihr wichtigster Tipp: dranbleiben, gerade dann, wenn es schwer wird. Wir haben nun endlich einen Plan an der Hand, der uns immer wieder Erfolgsmomente schenkt, die wir alle drei so dringend brauchen.

      Kim Poitzsch hilft als zertifizierte Baby- und Kleinkindschlaf-Beraterin Eltern dabei, mit kleinen Schritten die natürlichen Schlafgewohnheiten ihrer Kinder zu fördern – bedürfnisorientiert, liebevoll, nachhaltig. Mehr Infos: pollyinpyjamas.de oder auf Instagram: @pollyinpyjamas

      „Ich möchte Eltern darin bestärken, einen Weg zu gehen, der sich für alle gut anfühlt. Mit dem Ziel, dass die Familie friedvoll schlafen kann.”

      Kim Poitzsch | Schlafberaterin

      Julia wandte sich an mich, da war Pelle gerade neun Monate alt. Ein sehr spannendes Alter, denn hier werden viele Entwicklungsschritte gemacht, z.B. die ersten selbstständigen Fortbewegungsversuche. All das kann den Schlaf eines Babys in dem Alter stark beeinflussen.

      Julia und ihr Mann hatten schon einiges probiert und waren gut über die Grundlagen des Schlafbedarfs informiert. Wir haben gemeinsam einen Handlungsplan entwickelt, der sie langfristig darin unterstützen soll, dass Pelle vertrauensvoll aus eigener Kraft einschlafen kann. Schreien lassen ist keine Option und sollte bitte immer vermieden werden. Als Basis für den Prozess legte ich Julia ans Herz, den Tagesablauf genauer zu betrachten. Schlaf fördert Schlaf. Aus diesem Grund ist ein guter Tagschlaf eine Säule für einen guten Nachtschlaf. Babys im Alter von Pelle können eine Wachphase von 2,5 bis 4 Stunden zwischen den Tagschläfchen haben, ohne zu übermüden. Zwei Tagschläfchen von insgesamt 2,5 bis 3 Stunden über den Tag verteilt sind häufig. Ein beständiger Tagesablauf mit Routinen gibt Babys Sicherheit und hilft ihnen dabei, sich fallen zu lassen. Um das Einschlafen aus eigener Kraft zu fördern, müssen Eltern große Mindset-Arbeit leisten. Wichtig ist es dabei auch, in sich hineinzuhören: Ist es der richtige Zeitpunkt für eine Veränderung?

      Olivia Hauser und ihr Mann wohnen mit ihrer Tochter Carlotta Soléa in der Schweiz. Bis vor Carlottas Geburt war Olivia in einer Zahnarztpraxis tätig, ihr Mann führt ein 
      Familienunternehmen.

      Neugeborenen Schlafkurs …

      Verstehen, begreifen, wissen – für Olivia Hauser ist das der Schlüssel für ein entspanntes Zusammenleben mit ihrem Baby. Am Tag und in der Nacht. 

      Es klingt vielleicht ein bisschen ungewöhnlich, aber wir haben gleich von Tag eins nach der Geburt mit einem Neugeborenen-Schlafkurs angefangen. Von vielen unserer Freunde, die schon Kinder haben, haben wir gehört, dass die schlaflosen Nächte die wohl größte Challenge überhaupt am Elternsein seien. Eine Bekannte empfahl uns dann den Kurs nach der Kingababy®-Methode und wir haben ihn noch in der Schwangerschaft gemacht. Carlotta ist unser erstes Kind und wir wollten uns gerne so gut es geht auf alles vorbereiten, was uns im Leben mit einem Baby erwartet. Trotz aller Unplanbarkeit, die das Leben natürlich auch mit sich bringt. Aber vor allem ging es uns darum, zu verstehen, wie Babys schlafen und wie wir Eltern unser Kind dabei unterstützen können.

      Wissen ist Nacht

      Wir wollten durch die Schlafberatung von Victoria Lamprecht (siehe unten) erfahren, wie man einem Neugeborenen zeigt, wann es abends und nachts ist. Uns war es wichtig, einen gewissen Rhythmus und eine Struktur im Tag (und in den Nächten) zu haben. Aber wir wussten nicht, wie sich das mit den Gewohnheiten und Bedürfnissen eines Babys vereinbaren lässt. Wir haben so viele Tipps erhalten, auf die wir von alleine nie gekommen wären, z.B., dass es wichtig ist, am Tag Routinen zu entwickeln, an die sich das Baby von Beginn an gewöhnen kann. Das gibt ihm Sicherheit. Auch über die passende und sichere Schlafumgebung haben wir viel gelernt – etwa, dass das Zimmer dunkel sein sollte. Leichte Geräusche im Hintergrund und das Einpucken in ein Tuch geben dem Baby das Gefühl, noch im Bauch zu sein. Wir erfuhren, was untrügerische Zeichen dafür sind, wann ein Baby wirklich müde ist, und dass es für einen guten Schlaf hilfreich ist, wenn das Baby nicht jedes Mal gleich nach der Milch einschläft. Außerdem wurde uns bewusst, wie wichtig die Abstände, Zeiten und der Rhythmus beim Schlafen, Trinken und bei der Wachphase sind – natürlich immer mit einem Blick auf die individuellen Bedürfnisse unseres Kindes. 

      „Uns sind Strukturen und Routinen im Tagesablauf wichtig – dank der Tipps von Victoria konnten wir diese gut umsetzen und freuen uns nun über ruhige Nächte.”
      Olivia Hauser | Mama von Carlotta

      Energie für den nächsten Tag

      Wir konnten wirklich alle Tipps von Victoria umsetzen und sind unendlich dankbar dafür, diese überhaupt erfahren zu haben. Unsere heutige Schlafsituation ist für uns purer Luxus, die Kleine schläft die meisten Nächte durch. Wir dürfen so nachts Energie tanken, um am nächsten Tag wieder viel Spaß mit ihr zu haben. Anderen Eltern empfehlen wir auch, sich ruhig schon früh mit dem Thema Babyschlaf auseinander zu setzen. All das führt – unserer Meinung nach – zu einem entspannten Baby und damit auch zu entspannten Eltern.  

      Victoria Lamprecht ist seit 2016 als Schlafberaterin mit mehreren Onlinekursen selbstständig. Seit 2020 bildet sie Schlafberater nach der Kingababy®-Methode aus, die auf wissenschaftlichen Studien beruht. Mehr Infos: kingababy.de oder auf Instagram: @kingababy_podcast 

      „Ich möchte den Irrglauben auflösen, dass Elternwerden und Schlaflosigkeit zusammengehören!”

      Victoria Lampercht | Schlafberaterin

      Mein „LaLeLu-Schlafkurs” für Schwangere und Eltern mit Babys in den ersten zwölf Wochen hilft dabei, gesunde Schlafgewohnheiten zu etablieren – von Anfang an. Auch Olivia und ihr Mann wollten schon vor der Geburt wissen, wie ihre Tochter sanft in den Schlaf findet. 

      Ich setze in meiner Beratung auf eine Mischung aus Wissen und Verständnis für die besonderen Bedürfnisse von Neugeborenen und gebe Eltern leicht umsetzbare Tipps für den Alltag an die Hand, mit denen sie genau diesen Bedürfnissen gerecht werden. So können sie präventiv schon eine wunderbare Basis für den Schlaf schaffen. Davon profitiert die ganze Familie – wie auch Carlottas Beispiel zeigt. Ihre Eltern lernten, wie sie mit einer schlaffördernden Umgebung sanft für einen Tag-/Nacht-Rhythmus sorgen können und welche Wachphasen für Neugeborene passend sind. Ich erklärte ihnen die typischen Müdigkeitsanzeichen und dass das Gähnen oft schon ein Zeichen für Übermüdung ist. Schon bei einem sich abwendenden Blick oder auch rötlich werdenden Augenbrauen empfehle ich, dass Eltern ihren Kindern einen Schlaf – ob auf dem Arm, im Bettchen oder in der Trage – anbieten sollten. So kommen die Babys nicht in die Übermüdung, sondern finden ihrem Bedürfnis entsprechend Schlaf. Viele überrascht es sehr, wenn sie erfahren, wie kurz die Wachphasen der Kleinsten in den ersten Lebensmonaten sind. Nach 45 bis 90 Minuten brauchen viele tagsüber schon wieder ein Schläfchen. Auch wenn Babys länger wach bleiben könnten, führt das schnell zu Übermüdung und häufig auch zu starker Unruhe

      Als große Erleichterung empfanden Carlottas Eltern meinen Rat, ihr Baby zu pucken. Das Einpucken hilft den meisten Neugeborenen dabei, zur Ruhe zu finden, da es sie an die Zeit im Bauch erinnert. Bei Babys, die erst unruhig reagieren, wenn sie gepuckt werden, können weitere Methoden wie das Schaukeln und ein monotones Geräusch (z. B. der Schhh-Laut) helfen. 

      Katja Scharf ist Mama von Paula, die heute 15 Monate alt ist. Zum Zeitpunkt des Schlafcoachings war sie sieben Monate alt. „Paula war und ist ein High-Need-Baby“, sagt Katja. Diese Kinder brauchen eine intensive Betreuung ihrer starken Bedürfnisse, sie haben oft Schwierigkeiten in den Schlaf zu finden und wachen häufig auf.

      Besonders starke Bedürfnisse

      „Ich wünschte, ich hätte mir schon früher Hilfe gesucht” – Katja erzählt von den unruhigen Nächten ihres High-Need-Babys.

      Paula war von Geburt an ein sehr aktives Baby. Sie hat alles wie ein Schwamm aufgesaugt und konnte kaum eine Minute still liegen. Die Einschlafbegleitung wurde schon ca. ab ihrem zweiten Lebensmonat zu einer absoluten Zerreißprobe für uns Eltern. Stundenlang haben wir sie getragen, geschuckelt, in der Federwiege geschaukelt, im Kinderwagen oder m Auto umhergefahren. Ohne Erfolg. Paula war zwar müde, hat sich aber regelrecht gegen das Einschlafen gewehrt. Sie schrie und weinte stundenlang – bis zur vollkommenen Erschöpfung.

      Ich hatte das Gefühl, dass ich den ganzen Tag versuchte, mein Baby zum Schlafen zu bringen. Vergebens. Es ging so weit, dass ich das Haus nicht mehr verließ, weil die Tage eine echte Katastrophe waren. Dass das daran lang, dass Paula nie den Schlaf bekommen hat, den sie gebraucht hätte, war mir da noch nicht bewusst. Wir waren nervlich und körperlich am Ende, die ganze Familie litt unter der Situation. Wir fragten mehrere Kinderärzte, einen Osteopathen und natürlich auch unsere Hebamme um Rat. Waren sogar in der Schreiambulanz. Alles ohne eine wirkliche Verbesserung der Schlafsituation. Katharina war unsere letzte Hoffnung. 

      „Paula hat stundenlang am Stück geschrien, weil sie permanent übermüdet war. Sie schien sich regelrecht gegen das Einschlafen zu wehren und bekam nicht den Schlaf, den sie eigentlich dringend brauchte.”
      Katja Scharf | Mama von Paula

      Machen wir etwas falsch?

      Unser größter Wunsch war es, dass unsere Tochter friedlich einschlafen kann. Wir hatten das Gefühl, dass sie sich quält. Sie tat uns einfach nur leid und wir fragten uns, ob wir etwas grundlegend falsch machten. Wir wollten das Schlafverhalten von Paula besser verstehen lernen und haben durch Katharinas Coaching viel über Babyschlaf gelernt: über Wachzeiten, Müdigkeitsanzeichen und wie wir diese rechtzeitig erkennen und über die besonderen Bedürfnisse unseres Babys. Spannend waren auch die Infos über den Sicherheits-Check, der dabei hilft, die einzelnen Schlafzyklen des Babys zu verbinden. Damit schlief Paula statt den vorherigen 20 Minuten plötzlich fast doppelt so lang. 

      Die Eltern stärken

      Katharina war an jeder Stelle unglaublich einfühlsam und verständnisvoll. Sie ist auf unsere individuelle Situation eingegangen und hat mit uns einen Schritt-für-Schritt-Plan erstellt. Bevor das Coaching beginnen konnte, haben wir ein paar Tage lang ein sehr genaues Schlafprotokoll geführt. Katharina konnte uns anhand dessen schon sehr hilfreiche Tipps und Verbesserungsvorschläge geben. Dabei standen die Bedürfnisse unserer Tochter stets an erster Stelle. Wir haben Veränderungen ganz langsam und behutsam durchgeführt, immer im engen Kontakt und in Rücksprache mit Katharina. Wir haben Paula in den ersten Wochen sehr viel Tagschlaf nach festen Zeiten angeboten. So konnte sie nach und nach ihr Defizit aufholen. Mittlerweile ist das Einschlafen kein Problem mehr und die Schlafsituation hat sich generell sehr entspannt. Nicht zuletzt hat Katharina auch uns Eltern mit ihrem Rat gestärkt und ermutigt. Man glaubt gar nicht, wie wichtig die eigene Gelassenheit ist. Hätten wir das alles doch schon früher gewusst!

      Katharina Schmidt bringt als zertifizierte Schlafberaterin Eltern das Thema Schlaf mit dem Fokus auf Baby- und Kinderbedürfnisse näher – ob in kurzen Sprechstunden oder intensiven Coachings. Mehr Infos: childsleep.de oder auf Instagram: @childsleep.katharinaschmidt 

      „Der Mix aus Wissen und Akzeptanz zum Thema Babyschlaf bringt Eltern in ihre volle Kraft – davon profitieren Kinder besonders.”

      Katharina Schmidt | Schlafberaterin

      Als Katja mich kontaktierte und mir von ihrer Situation erzählte, ahnte ich bereits, woher die Probleme rührten. Dennoch berate ich nie einfach so ins Blaue hinein. Grundlage meiner Arbeit bilden die Schlafprotokolle. Mit ihrer Hilfe kann ich den Schlafbedarf erfassen und konkrete Lösungswege erarbeiten. Mir ist es sehr wichtig, dass die Lösungen gemeinsam erarbeitet werden. Jede Familie hat andere Bedürfnisse und Wünsche und letztlich auch Handlungsmöglichkeiten. Gleichzeitig liegt mir das Wohl der Kinder sehr am Herzen. Daher nehme ich Fälle, bei denen die Ziele unrealistisch sind, nicht an.

      Katjas Tochter Paula schlief tagsüber zu wenig. Der Tagschlaf wurde zum Spießrutenlauf. Bei High-Need-Kindern sind die Eltern von Tag eins an immens gefordert. Katja und ich haben altersgünstige Schlafzeiten besprochen, um die Müdigkeit zu reduzieren. Wird einem Kind zu spät Schlaf angeboten, übermüdet es leicht – dies kann den Nachtschlaf nachhaltig beeinflussen. Katja erfuhr von mir außerdem alles über den Sicherheits-Check. Sie konnte Paulas Schlafzyklen tagsüber verlängern, die Situation entspannte sich. 

      Meine Aufgabe besteht nicht nur darin, den Kindern zu mehr Schlaf zu verhelfen, sondern auch die Eltern zu stärken. Manchmal braucht man jemanden, an den man sich wenden kann, wenn nichts mehr geht. Kinder werden nicht geboren, um perfekt zu schlafen. Je mehr die Eltern über Schlaf lernen, desto aufgeklärter und erwartungsfreier begegnen sie ihren Kindern. Mein Ziel ist mehr die Aufklärung als das Herumdoktern am Kind. Baby- und Kleinkindschlaf unterliegt einer Entwicklungskurve, der wir Beachtung schenken müssen. Schlaf darf sich entwickeln. Wenn man das verstanden hat, dann kommt der Rest von allein. 

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